Aggressives Verhalten und häufige neuropsychiatrische Begleiterkrankungen bei Menschen mit Autismus
Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zeigen oft vielgestaltige psychische Auffälligkeiten, die ursächlich auf verschiedene neuropsychiatrische Erkrankungen zurückzuführen sind. So treten Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis, Angststörungen, Zwänge, Ess- und Schlafstörungen, das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) oder Tic-Störungen bei dieser Personengruppe sehr viel häufiger als in der Normalbevölkerung auf. Auch neurologische Begleiterkrankungen wie z.B. Epilepsien und Cerebralparesen sind oft zu finden und beeinflussen das Verhalten der betroffenen Personen entscheidend. So treten im Rahmen dieser Störungsbilder auch aggressive Verhaltensauffälligkeiten auf, die für den pädagogischen Alltag eine besondere Herausforderung darstellen.
Deshalb ist eine genaue und vor allem interdisziplinäre Diagnostik erforderlich, um schliesslich aus der korrekten Diagnosestellung die richtigen Behandlungs- und Betreuungsmassnahmen für die jeweilige Person ableiten zu können. Hierbei geht es nicht allein um eine psychopharmakologische Behandlung, sondern um die Erstellung eines individuellen, multidimensionalen Behandlungsplans, der verschiedene Therapieverfahren miteinander verbindet. Aus diesem Ansatz ergeben sich wiederum klare Leitlinien für den pädagogischen Betreuungsalltag. Anhand von Fallbeispielen soll die Vielgestaltigkeit psychischer Störungsbilder dargestellt werden, die bei dieser Personengruppe auftreten können. Darüber hinaus werden verschiedene Dokumentationsbögen vorgestellt und diskutiert, die eine differenzierte Diagnostik und die Beobachtung von Therapieverläufen erleichtern. Die praktische Handhabung der Bögen wird eingeübt.
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